Diaspora: Anti-Facebook nimmt Gestalt an

Diaspora_Diaspora

Sehr übersichtlich, sehr aufgeräumt – aber auch keine großen Überraschungen: Die ersten Bilder des als „Anti-Facebook“ gehandelten Online-Netzwerk Diaspora vierer New Yorker Studenten haben das Licht des Web erblickt. Sie zeigen Nutzer-Profile, wie sie einmal aussehen sollen. Das Schema ist bekannt: Neben einem eigenen Profilfoto links steht die mittlere Spalte für die bekannten Status-Updates zur Verfügung. Weitere der Screenshots zeigen, wie man Freundschaftsanfragen beantworten kann – klarerweise mit „Add“ oder „Ignore“. Außerdem haben die vier um Chef Maxwell Salzberg eine Upload-Funktion für Fotos gebastelt – ein wichtiger Standard für Online-Netzwerke. Außerdem sollen alle Daten (außer Fotos), die bei Diaspora hochgeladen werden, verschlüsselt sein.

Sehr aufgeräumt, sehr sauber – ein Beispiel eines Diaspora-Profils

Viel Arbeit wartet

Von der Freigabe des Quellcodes für Entwickler erhofft sich das Diaspora-Team reges Experimentieren mit dem Projekt. Neue Ideen von Programmierern sollen übernommen werden. Damit könnte Diaspora nach Linux, Firefox oder dem Handy-Betriebssystem Android das nächste große Open-Source-Projekt werden, von dem eine breite Masse Notiz nimmt. Auf dem Fahrplan stehen jedenfalls weitere Stationen: Neben einer Internationalisierung will Diaspora auch eine Facebook-Integration anbieten. Damit wäre es möglich, dass die Nutzer ihre Profile, die sie schon bei Facebook in langwieriger Kleinarbeit angelegt haben, in ihren Diaspora-Account übertragen. Ob Mark Zuckerbergs Firma das im große Rahmen gestattet, bleibt abzuwarten. Dafür spricht, dass der Facebook-Chef selbst dem Open-Source-Projekt gespendet hat und Diaspora für eine „coole Idee“ hält.

All-in-One

Wenn die Entwicklung von Diaspora so verläuft wie geplant, könnte daraus eine sehr mächtige Web-2.0-Webseite werden: Denn neben Facebook soll es auch eine Anbindung an den Kurznachrichten-Dienst Twitter und das Foto-Portal Flickr geben, zudem sind Chat-Dienste und VoIP-Internettelefonate angedacht.

Technisch gesehen sollen die Nutzerprofile nicht auf einem zentralen Diaspora-Server liegen, sondern als so genannte „seeds“ auf Computern oder Servern der Nutzer installiert werden. Damit würde jeder Anwender die volle Kontrolle über seine eigenen Daten haben und sie gegebenenfalls jederzeit ändern oder löschen können. Um bei Diaspora immer erreichbar zu sein, muss der eigene „seed“ aber auf einem Rechner leigen, der immer online ist. Interessant wird sein, ob man Diaspora auch auf einem iPad oder einem Smartphone laufen lassen kann – denn diese Geräte sind in der Regel immer im Netz.

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