Ohne Spiele, die man direkt auf Facebook nutzen kann, wäre Zuckerbergs Online-Netzwerk nicht das, was es heute ist. Neuesten Zahlen zufolge greift jeder vierte Nutzer mindestens einmal pro Monat auf FarmVille und Co. zu – das sind weltweit 200 Millionen Menschen. Um die restlichen 300 Millionen Nutzer nicht mit ständigen Benachrichtigungen, wer in welchem Spiel welches Level erreicht hat, zu belästigen, hat Facebook nun eine Trennung eingeführt: So bekommen spiel-bezogene Updates nur mehr jene, die selber auch das Spiel spielen, für alle anderen werden diese Meldungen gefiltert. Für die Anbieter der Facebook-Games kann das nachteilig sein: Damit verlieren sie möglicherweise jene viralen Effekte, die zu ihrem Erfolg geführt haben, da Nicht-Spieler nun nicht mehr mit den Angeboten in Berührung kommen.
Werbung und virtuelle Güter
Für Facebook ist diese Neuerung wichtig: Denn damit bringt man die Anbieter der Spiele dazu, mehr Geld für Werbung auszugeben, um sie anzupreisen. So hat Clemens Riedl, Chef des deutschen Konkurrenten StudiVZ in einem Interview mit dem Blog „Netzwertig“ gesagt, dass die Firma Zynga einen dreistelligen Millionenbetrag allein dafür ausgeben müsste, um einen Titel wie „FrontierVille“ auch einer breiten Masse bekannt zu machen. Die VZ-Netzwerke bezeichnet sich selbst als „größte Spiele-Plattform Deutschlands“. 1,8 der 18 Millionen Nutzer (10 Prozent) greifen regelmäßig auf Games, die auf Basis von „Open Social“ für die VZ-Netzwerke entwickelt werden, zu.
Außerdem verdient Facebook auch in den Spielen selbst viel Geld: Denn dort werden virtuelle Güter verkauft (z.B. Traktoren für „FarmVille“), die immer öfter mit Facebook Credits bezahlt werden. An jeder dieser Transaktionen schneidet Facebook 30 Prozent mit. Deals mit vielen wichtigen Spiele-Anbietern (Zynga, RockYou, Playdom, CrowdStar) stehen bereits, dass diese in den nächsten fünf Jahren diese Währung unterstützen.
Verbandelt mit Zynga
Die Firma Facebook ist übrigens sehr eng mit Marc Pincus, dem Chef von Zynga, vernetzt. Zum einen war Pincus neben den Risikokapitalgeber Peter Thiel und LinkedIn-CEO Reid Hoffman einer der ersten Geldgeber von Mark Zuckerberg. Zum anderen teilen sich Zynga und Facebook mit dem russischen Investor Juri Milner eine gemeinsame Geldquelle. Dessen Firma „Mail.ru Group“ (ehemals Digital Sky Technologies) hat 180 Millionen US-Dollar in Zynga, 300 Millionen US-Dollar in Facebook hineingebuttert.