Google-Chef Eric Schmidt machte auf der Google-Zeitgeist-Konferenz in Arizona am 14. September kein Geheimnis daraus, dass sein Unternehmen scharf auf die Daten ist, die Facebook über seinen Nutzer hat.“Das Beste wäre, wenn Facebook den Zugang zu seinen Daten öffnen würde“, so Schmidt. „Wenn das nicht passiert, gibt es andere Wege, um an diese Informationen heranzukommen.“ Welche Methoden er damit genau meinte, sagte Schmidt allerdings nicht.
Damit hat Schmidt öffentlich eingestanden, in einem Match um die besten Nutzerdaten mit Facebook zu sein. Denn Google hat zwar sehr viele „harte“ Informationen, die „weichen“, sozialen Daten lagern aber auf den Facebook-Servern. Keines der beiden Unternehmen macht ein Geheimnis daraus, dass sie über personalisierte Online-Werbung Kapital aus diesen Daten schlagen.
Googles eigenes Online-Netzwerk?
Immer wieder tauchen im Netz Spekulationen über „Google Me“ auf, ein Online-Netzwerk des Internet-Konzerns, dass bestehende Dienste wie YouTube, Picasa oder Maps zu einem sozialen Netzwerk verbinden könnte. Auf der Zeitgeist-Konferenz bestätigte Google-Chef Schmidt, dass es im Herbst ein Produkt in diesem Bereich kommen soll, wie es genau aussehen wird, verriet er aber nicht. Ich gehe davon aus, dass wir es bei Google Me nicht um eine Facebook-Kopie zu tun haben werden, sondern eher ein aufgemotztes Google-Profil, dass als zentrale Schnittstelle zu Web-2.0-Diensten und damit insbesondere zu Facebook und Twitter dienen wird.
Im Prinzip versucht auf die freie Alternative Diaspora nichts anderes: Auch sie will bestehende Online-Netzwerke und Web-Portale wie Facebook, Twitter und Flickr anzapfen und zusammenführen. Sympathischer bei Diaspora ist dabei aber auf jeden Fall, dass die Macher nicht auf Gewinn aus sind und ihre Software der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Bei Google schwingt immer die Profitgier des Unternehmens mit, und nicht jedem Nutzer ist es angenehm, wenn seine Daten in Hinsicht auf passende Produkte ausgewertet werden.