Mark Zuckerberg, der edle Spender

Facebook_Getränkespender_Credit Jakob Steinschaden

100 Millionen Dollar – mit einer großzügigen Spende an die öffentlichen Schulen in Newark, der größten Stadt im US-Bundesstaat New Jersey, hat Mark Zuckerberg die Öffentlichkeit überrascht. Das Schulsystem dort gilt als eines der miserabelsten im ganzen Land, weswegen die 22.000 Dollar pro Kind, die der Facebook-Chef springen lässt, mit Sicherheit viel bewirken können. Zuckerberg ist nicht unweit (etwa eine Autostunde) von Newark entfernt in Dobbs Ferry, einer Kleinstadt im angrenzenden Bundesstaat New York aufgewachsen, aber eine persönliche Beziehung zu der Stadt und ihren Problemen hat er nicht. Angeblich soll er die Schule vor der Spende nie besucht haben.

Die Spende soll die erste einer ganzen Reihe an weiteren Projekten sein, die Zuckerberg im Rahmen seiner neuen Initiative „Education Foundation“ machen will. An welche Bedingungen die Gabe geknüpft ist, wurde aber nicht bekannt gegeben. Der Betrag ist für Facebook ungewöhnlich hoch: Denn im Jahr 2010 wird der Umsatz der Firma auf etwas mehr als eine Milliarde Dollar geschätzt. Zuckerberg gibt also ein Zehntel dessen für die Hilfsaktion aus. Der Betrag ist also kein Taschengeld für den 26-Jährigen.

Kein Zufall

Dass sich Zuckerberg, der eigentlich als Eigenbrötler und eher unsozial gilt, plötzlich als Philantrop gibt, ist für viele Kritiker kein Zufall. Denn die Aktion kommt just in dem Moment, in dem ein kritischer (und sehr fiktionaler) Film über die Gründerzeit von Facebook ins Kino kommt. Zuckerberg wird darin als machthungriger junger Mann dargestellt, der Freunde und Konkurrenten mit schmutzigen Tricks aus dem Geschäft drängt.

Auch kein Zufall ist, dass die Spende kurz nach der Veröffentlichung der neuen Forbes-Liste, die regelmäßig die reichsten Menschen listet, gemacht wird. Denn darin wird Zuckerberg auf Platz 35 der wohlhabendsten Männer der USA gerankt und ein Vermögen von 6,9 Milliarden Dollar zugerechnet. Dieser Betrag liegt aber nicht auf seinem Bankkonto, sondern wurde folgendermaßen berechnet: Forbes geht offensichtlich von einer Bewertung der Firma Facebook von 23 Milliarden Dollar aus – jener Betrag, den eine andere Firma mindestens zahlen müsste, um Facebook zu kaufen. Zuckerberg gehören laut Forbes nur 30 Prozent von Facebook, also 6,9 Milliarden Dollar. Allerdings hält Zuckerberg meinen Informationen nach nur mehr 24 Prozent der Firma. Mit der Spende stellt sich Zuckerberg also als großzügiger Jungmilliardär ins Rampenlicht und reiht sich damit hinter Bill Gates oder Warren Buffett ein.

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